Eine Organisation zur Förderung und Erbauung des  Kindergartens "Zenzele" im  Township Kayamandi von Stellenbosch / Südafrika 

Die Entstehung einer Idee

 

In der Nähe einer der schönsten und touristenfreundlichsten Orte in Südafrika liegt, etwas versteckt am Ortsrand von Stellenbosch, das Township Kayamandi. Kayamandi ist der Name einer Schwarzen- und Armensiedlung mit annähernd 60.000 Bewohnern und bedeutet in isiXhosa, der Sprache im Township, soviel wie „Sweet Home“ (schönes Zuhause). Entstanden ist dieser Stadtteil Anfang des 20. Jahrhunderts, als die arme Landbevölkerung Arbeit in der Stadt gesucht hat. In der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg wurde die schwarze Bevölkerung im Rahmen der Apartheidpolitik von Südafrika aus den Städten verwiesen und im Randgebiet der Städte in einfachsten Hütten  angesiedelt – weg von der weißen Bevölkerung. Zwar gibt es die Apartheid inzwischen nicht mehr und die Bevölkerung zwischen schwarz und weiß kennt keine Berührungsängste mehr, dennoch lebt ein Großteil der ärmeren, schwarzen Bevölkerung weiterhin unter teilweise schlimmsten Voraussetzungen im Township. Zum Beispiel gibt es in einem Großteil des Townships Kayamandi keine Kanalisation und kein fließendes Wasser. Stattdessen sind für ca. 10.000 Bewohner zentral sechs Toiletten und zwei Wasserhähne eingerichtet. Die Baracken und Wellblechhütten stehen so eng zusammen, dass dazwischen kaum mehr als ein Meter Platz ist, und sie bieten kaum Schutz gegen die Hitze im Sommer und die Kälte in den Wintermonaten. Da es keine Kanalisation gibt verwandelt sich der enge Zwischenraum der Hüttenstraßen bei Regen oftmals in reine Schlammwüsten, und wenn in irgendeiner Hütte Feuer ausbricht, brennen häufig ganze Gebiete im Township ab.

In dieser Umgebung wachsen natürlich auch die Kinder der Familien auf. Und da es im Township ein Leben am untersten Existenzminimum gibt, werden aus Mangel an Aufklärung und alternativer Beschäftigung zahlreiche Kinder gezeugt. Die Geburtenrate ist demzufolge extrem hoch, noch dazu, weil es vom Staat pro geborenem Kind einen Einmalzuschuss in Höhe von 300 Rand (ca. 20 Euro) gibt, der für viele einen zusätzlichen Anreiz zur Kinderzeugung darstellt.

Aus diesem Teufelskreis gibt es auf lange Sicht gesehen nur ein Entkommen, nämlich durch Bildung.

Im September und Oktober 2016 war ich, Carl-Martin Starck, zu Besuch bei meinem Sohn Timo-Alexander, der selbst in Stellenbosch verheiratet ist, dort lebt und in Kapstadt arbeitet. Auf meinen Wunsch hin wollte ich mir selbst ein Bild von Kayamandi, dem Township von Stellenbosch, machen.

Ich hatte das Glück, mit einer jungen schwarzen Frau, Thembi Koli, eine Begleiterin zu bekommen, die selbst aus dem Township stammt und dort lebt. Auch mit ihr, wie mit zahlreichen anderen Südafrikanern, konnte ich sehr intensiv über die Zustände im Township diskutieren und wurde in der Meinung bestärkt, dass eine Besserung der teilweise trostlosen Gegebenheiten langfristig nur durch eine intensive Bemühung, Kindergärten, Schulen und Ausbildungsstätten in die Townships zu bringen, erreicht wird. Wir waren uns alle immer darin einig, dass sicher damit keine kurzfristigen Ergebnisse zu erzielen sind. Im Gegenteil, alle Anstrengungen  erfordern viel Geduld und langen Atem, aber man muss damit beginnen und Hilfestellung vor Ort leisten, um den Armutsteufels-kreis zu durchbrechen und ein lebenswertes Leben leben zu können.

Für mich das emotional beeindruckendste Erlebnis aber war gegenüber der durch Spenden  ffinanzierten Schule im Township in einem Kindergarten, in den mich Thembi Koli führte. Dieser Kindergarten wird fast ausschließlich durch Kinder besucht, deren Mütter verstorben sind oder aber – und das ist die Mehrheit – deren Mütter selbst noch Kinder sind und gegenüber in eben jene Schule gehen. 

 Nach diesem Besuch, bei dem wir uns eigentlich nur vorgenommen hatten, die Kinder mit Kleinigkeiten wie zum Beispiel Luftballons, Buntstiften, Malbüchern und Spielzeug zu erfreuen und ihnen so ein wenig Lebenslust zu vermitteln, erfuhren wir jedoch, dass völlig überraschend dieser Kindergarten zum Jahresende 2016 geschlossen werden musste, da für Grund und Boden Eigenbedarf angemeldet worden war. Sowohl die Kinder als auch die drei, sehr engagierten, ehrenamtlich tätigen Kindergärtnerinnen standen von heute auf morgen auf der Straße. Hier war dringend Hilfe angesagt, die von anderen Stellen versagt wurde, da es sich ja um ein Township-Problem handelt, mit dem niemand so recht etwas zu tun haben will.

So entschlossen Timo und ich uns, die gemeinnützige Gesellschaft „Abantwana eKayamandi“, in Zulu, der Eingeborenensprache, „Kinder von Kayamandi“, zu gründen und mit Spenden die Bemühungen, einen neuen Kindergarten zu bauen, zu unterstützen. Dank der inzwischen, auch in Südafrika auf privater Ebene, gezeigten Unterstützung haben wir es geschafft, zunächst einmal eine Übergangslösung zu schaffen, sodass die Kinder in geschützter Umgebung behütet werden können. Für eine dauerhafte Lösung ist aber noch viel zu tun. Dafür brauchen wir jede Unterstützung!

Dabei legen wir besonderen Wert darauf, dass die eingesammelten Spendengelder bei uns in Deutschland verbleiben und erst nach Bedarf mit Gegenbeleg abgerufen werden. Wir wollen die Kontrolle über den Verwendungszweck behalten und nicht, dass sie in dunklen Kanälen versickern. Das funktioniert nur dadurch, dass die Frau von Timo, eine studierte Betriebswirtin, das Finanzmanagement und dessen Kontrolle vor Ort übernommen hat und sich Timo persönlich selbst vor Ort um die praktischen Dinge im Township kümmert. Wir sind zuversichtlich, dass wir so, mit Ihrer Hilfe, unser Ziel erreichen:

den Kindern einen Kindergarten und ein Lächeln zu schenken!